Fangruppen

Partizan Rothschild

Der 2012 gegründete Fanklub „Partizan Rothschild“ reflektiert pars pro toto den heterogenen Mikrokosmos der Vienna-Anhängerschaft. Seine jüdischen und nichtjüdischen Mitglieder entstammen einem losen Freund:innenkreis, der sich über viele Jahre bei Heim- und Auswärtsspielen traf und schließlich als Fanklub etablierte.

Der Name „Partizan Rothschild“ verbindet Gründungsmythen und jüdisches Erbe der Vienna, antifaschistische Einstellung ihrer Anhänger und augenzwinkernden Überschwang des Freund:innenkreises.

In seiner Symbolik spielt der Fanklub mit humorvoll verknüpften tatsächlichen oder vermeintlichen Gegensatzpaaren: Partizan | Rothschild, Roter Stern | Nathaniel Meyer von Rothschild (er ist mit der für ihn typischen Melone abgebildet) sowie den Belgrader Lokalrivalen Partizan | Roter Stern (Crvena cvezda). Der Viennakontext ist in Farbcodes und historischem Bezug klar erkennbar. Das Verbindende wird über Trennende gestellt und ist auch als Persiflage der vielfach martialischen und ausgrenzenden Botschaften auf Fantransparenten in Fußballstadien gedacht.

Zunächst wurden lediglich Aufkleber erstellt, schließlich eine Zaunfahne produziert, die seither den Fanklub bei nahezu allen Spielen begleitet. Die Zaunfahne hat bereits Patina, ziert sie doch einige „Verletzungen“, die von Fußballschuhstoppeln stammen, wenn das Banner auf Dorfplätzen nicht ausreichend hoch angebracht werden konnte und zum Teil am Rasen neben der Outlinie zu liegen kam. Die Zaunfahne wurde auch dem wohlwollenden Rothschild-Urenkel Geoffrey R. Hoguet auf der Hohen Warte präsentiert.

Der Fanklub unterstützt den Verein nicht nur durch Support von den Rängen, sondern immer wieder auch durch Zuwendungen: So wurde etwa WC-Papier angeschafft, als der damals klamme Verein keines mehr für Publikum und Kabinen anschaffen konnte, detto Waschpulver, um Dressen und Trainingskleidung der Teams zu waschen. Sammelaktionen zur Vereinssanierung oder für caritative Zwecke wurden und werden finanziell unterstützt. „Partizan Rothschild“ zeichnet zudem vereins- oder fanklubübergreifende Anliegen und Resolutionen.

„Partizan Rothschild“ hat bei Heimspielen sein Revier auf den Sitzplätzen neben dem Vienna-Fanblock. Seine Mitglieder sind alteingesessene Döblinger:innen ebenso wie nach Wien Zugewanderte. Das Alterspektrum reicht von Schüler:innen bis zu Pensionist:innen und der Mitglieder-Background ist breit gestreut. Sie alle eint die Liebe zur Vienna!

Plüschponybande

Das Gründungsjahr der Plüschponybande wird auch so 2008 gewesen,  sein (ganz genau weiß das niemand mehr). Unser motto lautet: in dubio prosecco, semper et ubique.

Vienna Kojoten

Gibt’s seit 1989.

Slogan: we will tear your goal apart … bzw gemma koid is ned

Sonstiges: old but gold!

YELLOW SUBMARINE

Unser Slogan: Döblinger samma, hamma harte Bana, hamma harte Zänd, des Raff’n samma gwend!

Kapitel 1 Die Jungs von der Hintergärtengasse Ein Gemeindebau, genauer gesagt gegenüber vom Karl-Marx-Hof in den 70er Jahren. Kreisky ist Bundeskanzler, in Österreich herrscht Vollbeschäftigung. Österreich ist nach endlos langen Jahren durch den Spitz von Schneckerl Prohaska wieder bei einer Fußball WM dabei. Ein ganzes Land in Euphorie, Aufbruchstmmung auch in Wien-Döbling. Vienna iwar gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Eine Handvoll enthusiastischer Jugendlicher aus der Hintergärtengasse hat eine Fußballheimat auf der Hohen Warte im Viser – die Vienna. Zu Fuß in 10 Minuten erreichbar, in unmittelbarer Nähe. Helmut Zimmermann, damals junger Linksaußen bzw. Linksverbinder der Vienna, kam aus diesem – unserem Gemeindebau. Grund genug, um die Blau-Gelben anzufeuern. Einer von uns! In der Bundesliga! Helmut Zimmermann, super talentiert, hatte nur das Pech, dass in seinem Alter Hochkaräter wie Kurt Jara, Herbert Prohaska, Josef Hickersberger und einige mehr in seiner Generation spielten. Immerhin reichte es zu einem Einsatz im U 23 Team von Österreich. Also hieß es für uns, einen Fanclub zu gründen Mein damaliger Klassenkamerad in der Hauptschule, Herbert F., Austrianer, kam auf die glorreiche Idee, uns „Yellow Submarine“ Fanclub zu nennen. Gesagt, getan. Mein Cousin, der Siebdrucker war, hat uns dann das Logo nach dem Entwurf und Reinzeichnung von Otto Z., der auch bei uns im Bau wohnte, angefertigt. Zweifärbig, auf weißem Leinen. Da damals Jeangilets modern waren, kam das Ganze auf die Rückseite der Jacke. Zusätzlich wurden auch Nieten auf dem Gilet positioniert, um dem Ganzen einen „harten“ Touch zu geben. Wie beschrieben, wir waren pubertierende Halbwüchsige . . .

Kapitel 2 Wir werden wahrgenommen Unser Problem damals war, dass es zwar viele Vienna Symphatisanten gab, aber das waren durchwegs ältere Herrschaften, die eher immer schimpften, wenn unsere Mannschaft im Rückstand geriet oder wenn das Spiel keine Augenweide war. Wir wollten eine positive Stimmung reinbringen, was uns auch meistens gelang. Von den damaligen Protagonisten gibt es heute noch Gerhard Lindenbauer, Hans Ortner und meine Wenigkeit. Ein paar von damals sind verstorben, weggezogen oder das Interesse am First Vienna FC ist einfach erloschen. Zu dieser Zeit gab es auf der HoWa sehr oft Doppelveranstaltungen. Zum Beispiel: Vorspiel Vienna gegen GAK, anschließend daran Austria Wien gegen Sturm Graz. Für die zahlreichen Austria-Anhänger war unsere Truppe eher überschaubar, jedoch entstand so etwas wie ein respektvoller Umgang miteinander. Anders war es, wenn es gegen Rapid ging. Da war sehr viel Feindseligkeit uns gegenüber wahrzunehmen. Wir hatten aber das Glück, das viele gestandene und körperlich robuste Männer (von denen fast alle Vienna-Anhänger waren) aus dem Wirtshaus im Karl-Marx-Hof auch zugegen waren. Sie sorgten dafür, dass wir ohne Verletzungen und blaue Augen den Weg nach Hause antreten konnten. Unsere Schutzmacht zu dieser Zeit, denn zahlenmäßig hätten wir keine Chance gehabt. Ich kann mich auch erinnern, dass wir es mit dem gecharterten Bus nach Salzburg geschafft haben, um Anif gegen Vienna im Nonntal anzusehen. Ein Highlight, waren wir doch alle noch Teenager. War aber schon 2. Division. Simmering gegen Vienna auf der Had ist mir aus dieser Zeit auch noch in Erinnerung, einen Beliebtheitspreis haben wir dort nicht bekommen. Ein ziemlich feindseliges Terrain damals . .

Kapitel 3 Die Submarines sind für 2 Jahrzehntr abgetaucht Wie bei jedem normalen Menschen änderten sich auch unsere Interessen. Ich möchte auch erwähnen, dass die Vienna bis auf das Cupfinale 1997 mäßig erfolgreich war. Wir traten in die Arbeitswelt ein, Mopeds, Motorräder, Vespa, Partys, Disco und fesche Mädels (fast immer) liefen dem Fußball den Rang ab. Die Prioritäten verschoben sich. Ich zum Beispiel zog in eine andere Ecke von Wien, und plötzlich waren wir in alle Winde verstreut. Die Submarines hatten sich für lange Zeit aus den Augen verloren . .

Kapitel 4 Yellow Submarines reloaded Im Jahre 2002 zog ich nach der Trennung von meiner damaligen Freundin wieder nach Döbling, Luftlinie 300 Meter von der Hohen Warte. Eines Abends ging ich nach der Arbeit nach Hause und sah eine große Anzahl Vienna Fans, die Richtung Hohe Warte pilgerten. Ein Wink vom Schicksal! Ich entschloss mich, wieder auf die Hohe Warte zu gehen, um meine lange Zeit vernachlässigte Vienna zu sehen. Mir hat es wieder wahnsinnig getaugt, das Feuer war sofort wieder da. Es begab sich dann, dass ich meinen ältesten Jugendfreund, Hans Ortner, zufällig auf der Straße traf (er ist Döbling treu geblieben) und auch Gerhard Lindenbauer, der mit Hans in Kontakt war, wieder reaktiviert wurde. Alle waren wir wieder Feuer und Flamme für die Vienna! Hans hatte noch das auf Baumwolle gedruckte Yellow Submarine Stoffteil, das uns später Tom Koch digitalisiert hat Es war die Zeit, als Pürk, Zechner, Magyoro und Fuka gespielt haben, um nur einige zu nennen. Im ÖFB-Cup hatte Rapid den Kürzeren gegen uns gezogen. Wir waren damals ja in der Ostliga. Das Plakat habe ich heute noch zu Hause. Die Derbys gegen den Sportclub waren auch legendär. Ich kann mich erinnern, wie zur Halbzeitpause in Hernals ein Fan-Elferschießen stattfand. Hans und ich waren dazu auserkoren, bei strömenden Regen für die Vienna Fans anzutreten. Natürlich trafen wir und wurden von den eigenen Fans auf der blauen Tribüne frenetisch abgefeiert. Meine schönen Lederschuhe waren zwar kaputt, das war es mir aber wert. Ein Ex-Arbeitskollege von mir, Marcus Nötzel, war dann später auch bei uns dabei. Er ging aber dann wieder zurück in seine alte Heimat Leipzig. Bernhard Neumann, Peter Reichenberger, Niki Patzak und Roman Denk sind seit geraumer Zeit auch Crewmitglieder der Yellow Submarine geworden. Wir haben auch T-Shirts, Winterhauben und ein riesiges Banner mit unserem Emblem bedrucken lassen, ich finde, sie sind gelungen. Daneben gibt es ja auch noch die Ehren-Submarines Erich Steiner und Stephan Doleschal, die immer präsent sind. Die Yellow Submarine ist wieder im Hafen Hohe Warte angekommen, nichts und niemand kann sie versenken . . .

Ende