Archiv der Kategorie: Allgemein

Generalversammlung Vienna Supporters

Am Freitag, dem 4. März 2022, einen Tag bevor die Herren in die Frühjahrssaison starten, werden wir unsere Generalversammlung im Cafe Benno abhalten. Beginn ist 18:00 Uhr.

Bei der Gelegenheit möchten wir euch erinnern euren Mitgliedsbeitrag für dieses Jahr einzuzahlen, dies ist auch unmittelbar bei der Generalversammlung möglich.

Statement zum sogenannten “Dörby of Love“

Wir wurden gebeten folgendes Statement einiger Fangruppen zu veröffentlichen.

Nach 4 Jahren im Wiener Unterhaus schreckt eine*n nichts mehr – dachten wir zumindest. Denn was wir am vergangenen Freitag in der „Servicewüste Dornbach“ erleben durften, hätten wir selbst in der DSG-Liga nicht erwartet.

Während beide Vereine aus Marketingzwecken immer noch mit dem (ursprünglich einmalig gedachten) Titel „Dörby of Love“ Eventfans, Groundhopper*innen und eben auch die eigene Fanszene ins Stadion locken wollen, liegt vor Ort nur selten Liebe in der Luft. So wurde uns bereits vor dem Spiel mitgeteilt, dass die blaue Tribüne neben den Gästefans diesmal auch den Nachwuchs der Dornbacher beherbergen sollte. In Zeiten von Corona und Stadionumbau wäre das ja durchaus nachvollziehbar, hätte man nicht vorgesehen, die Kids inmitten der Tribüne hinter dem Tor zu platzieren. Erst nach Intervention der Vienna Supporters konnte man sich einigen, den Nachwuchs am Tribünenrand anzusiedeln.

Am Spieltag selbst warteten weitere Überraschungen: Nachdem sich die aktive Fanszene bereits kurz nach 18 Uhr vor dem Einlass einfand, mussten wir verdutzt feststellen, dass für die gesamte Tribüne nur ein Einlasstor geöffnet war. Zudem wurde uns plötzlich der Einlass verwehrt, nachdem etwa 20 Personen bereits durchgelassen wurden. Der Grund: Sicherheitsbegehung durch Beamt*innen. Angesichts mehrerer Hundert bereits wartender Fans ein grandioser Zeitpunkt.

Nach abermaligem Warten und Gedrängel der nächste Geniestreich: Wie bereits bei den letzten gefühlt 123 Dörbies bestanden die mit der Situation überforderten und vom Veranstalter sichtlich alleingelassenen Ordner*innen nicht nur darauf, jede Fahne einzeln ausgerollt präsentiert zu bekommen, sondern auch auf einem strikten Verbot von Fahnen und Fahnenstangen über 150cm. Nach schier endlosen Diskussionen und unzähligen Telefonaten war es möglich, zumindest 2 größere Fahnen mit ins Stadion zu nehmen.

Nachdem die ersten von uns also das Stadion betraten stellten sie erstaunt fest, dass trotz Sicherheitsbegehung lose Metallteile auf der Tribüne herumlagen und lediglich eine Toilette geöffnet war. Die Bierversorgung versprach, gewohnt miserabel zu werden (wobei auch unser Verein bei diesem Punkt in der Vergangenheit kaum vorbildlich auftrat) und die Kids aus Hernals saßen entgegen der Abmachung inmitten der Tribüne. Dafür versuchten die Ordner im Stadion (bewusst ungegendert) aber, Leute daran zu hindern, Transparente am Zaun aufzuhängen. Die Begründung etwas eigenwillig: Beim letzten Derby wurde „gezündelt“.

Unter einigem Geschimpfe der Ordner wurden die Fetzen letztlich doch noch aufgehängt und Fahnen verteilt. Die Schlangen am Eingang, aber auch an Bierstandln und Toiletten wuchsen wesentlich schneller als die Tribüne sich füllte. Mit dem bekannten Resultat, dass mit 5 Minuten Verspätung vor einer noch immer halbleeren Gästetribüne angepfiffen wurde. Eine weitere Verschiebung des Ankicks war dem Vernehmen nach aufgrund der Live-Übertragung im ORF nicht möglich.

Selbst kurz vor dem Halbzeitpfiff warteten noch immer hunderte bis tausende Fans vor dem Einlass. Irgendwann gaben die Ordner*innen auf, stoppten die Kontrollen und öffneten einfach die Tore. Die Gästetribüne war somit binnen Minuten überfüllt. Am Stiegenaufgang bildete sich gefährliches Gedränge, ebenso an den steilen Abgängen zur Tribüne. Fluchtwege Fehlanzeige. Sicherheitsabsperrungen Fehlanzeige. Ein Stolpern hätte eine Panik und Katastrophe auslösen können.

Nach einer sehr beengten und durstigen zweiten Halbzeit, trat auch noch unser „Freund und Helfer“ in Form einer Abordnung der LPD Wien in Erscheinung. Wenige Minuten nach Abpfiff stürmten zwei bis drei Dutzend Uniformierte der Masse entgegen, die sich durch das Nadelöhr Tribünenausgang wälzte.

Ziel war es offenbar, eine Einzelperson wegen Verdacht auf die Verwendung von Pyrotechnik zu kontrollieren. Unsererseits wurde bestimmt, aber gewaltfrei auf diese vollkommen unverhältnismäßige Provokation reagiert. Die Beamt*innen, mit der selbst herbeigeführten Situation sichtbar überfordert, nahmen dies zum Anlass, die zu kontrollierende Person in Gewahrsam zu nehmen und äußerst brutal nach draußen zu schleifen. Dabei wurden unbeteiligte Fans, die auf der engen Treppe nicht ausweichen konnten, ohne Rücksicht auf Verluste hinuntergerempelt.

Draußen wurden umstehende Fans und sogar Presseleute von Uniformierten direkt attackiert, als sie versuchten die überzogene Amtshandlung zu dokumentieren. Selbst in der aufgeheizten Stimmung waren die Fans an keiner weiteren Eskalation interessiert und protestierten lediglich mit Sprechchören gegen den Einsatz. Das Resultat: Zwei weibliche Vienna-Fans, die nicht schnell genug aus dem Weg gehen konnten, wurden von je bis zu vier Beamt*innen am Boden fixiert und mit dem Gefangenentransporter weggefahren. Danach mussten sie sich auf der Wache vor Beamtinnen entblößen, bevor sie wieder freigelassen wurden.

Nach all dem möchten wir festhalten:

  1. Distanzieren wir uns klar von einem „Dörby of Love“ bei dem man als Gästefan von Beginn an nur schikaniert wird und – bis auf die gezahlte Karte – sichtlich unerwünscht ist.
  2. War es sowohl im Sinne von Corona Schutzmaßnahmen als auch angesichts einer drohenden Panik vollkommen unverantwortlich, wie Einlass und Gästetribüne organisiert und abgewickelt wurden.
  3. War der uniformierte Einsatz nicht nur vollkommen überzogen, sondern auch sinnlos brutal und angesichts eines fehlenden Sicherheitskonzepts mehr als fahrlässig.
  4. Ist es ausschließlich uns Fans zu verdanken, dass die Stimmung an diesem Abend nicht vollkommen gekippt und die Situation beidseitig eskaliert ist. Weder Kieberei noch Verantwortliche des Heimvereins sind hier ihrer Verantwortung annähernd gerecht geworden.

Trotz all dieses Ärgers freuen wir uns über den ersten Derbysieg nach einer langen Zwangspause. Wir möchten uns außerdem bei jenen Dornbacher Fans bedanken, die sich solidarisch gezeigt haben und die Geschehnisse ernsthaft aufarbeiten wollen. Den erfreulicherweise nur leicht Verletzten möchten wir gute Besserung wünschen sowie den beiden zeitweilig Verhafteten unsere Solidarität ausdrücken. Wir lassen euch nicht allein!

Eure
Vienna Wanderers 08,
Karl-Marx-Hof Soul Crew,
Döblinger Kojoten,
Vienna Weirdoz,
Partizan*Rothschild,
Urban Group,
Rude Grrrls,
Antifa Döbling

Resümee des Derbyabends

Sportlich blicken wir auf das vergangene Wochenende mit großer Freude zurück. Gratulation den Herren zum Derbysieg und auch den Frauen, die sich am Sonntag ebenfalls mit einem 3:0 Heimsieg gegen direkte Konkurrentinnen in der Liga durchsetzen konnten.

Weniger positiv fällt unser Resümee des Derbyabends abseits vom Sportlichen aus. Wiewohl uns bewusst ist, dass die Organisation einer derartigen Veranstaltung herausfordernd ist, kam es an diesem Abend schon von Einlassbeginn an zu bedenklichen bis gefährlichen Situationen die bei vielen Besucher*innen zurecht Unmut auslöste.

Wir nehmen das als Fandachverband zum Anlass, auch schon im Hinblick auf das Derby im Frühjahr, beide Vereine und auch Fanvertreter*innen zu kontaktieren und weiters zu einem gemeinsamen Termin im Vorfeld des nächsten Aufeinandertreffens einzuladen.

Ziel ist es gemeinsam und konstruktiv daran zu arbeiten, dass der Besuch der Derbys in Hernals und Döbling ein schönes und sicheres Erlebnis für alle Beteiligten wird.

Gerne könnt ihr uns eure Wahrnehmungen und Ideen via privater Nachricht oder auch E-Mail an fvfc1894supporters@outlook.at zukommen lassen.

Supporters-News

Supporters-Mitgliedschaft

Für alle, die Mitglied werden wollen oder uns eine neue E-Mail-Adresse mitteilen wollen, haben wir ein neues Kontaktformular auf unserer Website eingerichtet: Mitgliedschaft Vienna Supporters 2021

Fanschal Saison-Design Fanblock

Die Vienna Supporters haben einen Schal aufgelegt, der im Design der Fanblock-Fahne gehalten sein wird. Der Schal wird für alle Mitglieder zum Unkostenpreis beim ersten Heimspiel erhältlich sein.

Faninfrastruktur

Im Zuge der Neuvergabe der Gastro auf der Hohen Warte und geplanter Verbesserung der Ausschankinfrastruktur im Bereich des Fanblocks, erhalten die Supporters die Möglichkeit, eine eigene kleine Räumlichkeit unter der Tribüne aufzubauen. Dies wird in Zukunft die Arbeit des Fandachverbandes, besonders was die Lagerung von Material und Infrastruktur betrifft, deutlich erleichtern.

Weitere Aktivitäten und Projekte sind in Planung und wir werden euch darüber informieren, wenn diese spruchreif sind. Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit mit dem Verein und hoffen sehr, euch alle gesund und motiviert auf der Hohen Warte wiederzusehen. Hoffentlich mit den Männern in der RLO und den Frauen in der 1. Bundesliga!

Hättma, kenntma, mochma oba net – Vol. II

Die Vereine der Regionalliga Ost haben es im vergangenen Jahr vorgemacht, jene der Wiener Stadtliga folgten nun deren Beispiel. Während die Vereine -die Leidtragenden der aktuellen Situation also- einmal mehr proaktiv aufgetreten sind, mögliche Lösungen und Konzepte bereits vor den Verbänden in kooperativer und gemeinsamer Arbeit ausgearbeitet haben, verbleiben die Verbände in purer Lethargie und Inflexibilität.

Seit nunmehr einem Jahr ist unser aller Alltag durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt -Treffen sind nur im kleinsten Rahmen möglich, Feiern und Partys ohnehin nicht erlaubt. Der Fußball stellt dabei natürlich keine Ausnahme dar. Und doch ist es den Herrschaften im Wiener Verband während all dieser Zeit nicht gelungen ihr Handeln als Funktionäre der besonderen Ausnahmesituation anzupassen. Während sich alle Vereine der Wiener Stadtliga -ohne Ausnahme- darauf verständigten und einigten selbst im Falle eines Abbruchs beim aktuellen Tabellenstand jedenfalls einen Aufsteiger -in diesem Falle die Vienna- zu benennen, beharren die Fußballkaiser auf ihrem Thron weiterhin darauf jegliche flexible und kreative Lösung überhaupt erst gar nicht in Betracht zu ziehen. So nachvollziehbar es ist nicht übermäßig viel arbeiten zu wollen -die vielen Student:innen fühlen mit- hätte man in diesem Fall lediglich die bereits getane Arbeit der Vereine anerkennen müssen. Wie flexibel aber die alten Herren, die mitunter seit Jahren und Jahrzehnten auf ihren Sesseln kleben, sind, haben diese am vergangenen Dienstag nicht zum ersten Mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Welches Interesse man damit verfolgt? Diese Frage dürften wohl allein die Funktionäre selbst beantworten können.

So anstrebenswert die sportliche Fortführung der aktuellen Saison natürlich ist, so breiter die Möglichkeiten durch gesteigerte Testkapazitäten und fortschreitende Impfungen auch sein mögen, ob die verbleibenden vier -in unserem Falle fünf- Spiele bis in den Sommer durchgeführt werden können, steht allenfalls in den Sternen. Aber möglicherweise wissen die gottesähnlichen Figuren und Heilsbringer im Wiener Verband ja schon mehr. Und bis dahin? Geht man einfach und einmal mehr den österreichischen Weg: Nichtstun und nicht handeln…

Aber keine Sorge, wir bleiben lästig, wir bleiben unbequem, wir bleiben dran.

Hättma, kenntma, mochma oba net

Stellungnahme zur ÖFB-Entscheidung

Wie wohl die allermeisten eine derartige Entscheidung zu jedem Zeitpunkt als am Wahrscheinlichsten gehalten haben, gibt es nun Gewissheit. Nach dem Ausscheiden der zweiten Mannschaft aus Mattersburg und dem Entscheid des Aufstieg der Rapid Amateure hält die Regionalliga Ost nun bei 13 Vereinen. Trotz heftiger Kritik in den vergangenen Tagen und Wochen, dem engagierten und solidarischen Handeln der verbliebenen Ostligisten haben sich die Chefs der Landesverbände gegen eine Aufstockung der dritten Leistungsklasse im Osten Österreichs entschieden. Nicht allein wird dadurch eben diese Spielklasse massiv sportlich entwertet, die Schnittstelle zwischen Amateur- und Profibereich vernachlässigt und zudem zahlreiche Vereine, die durch den Ausbruch der Corona-Pandemie ohnehin bereits deutlich angeschlagen sind, auch in finanzieller Hinsicht von den Verbänden im Regen stehen gelassen.

Viel wurde in den letzten Tagen gesprochen, diskutiert und beraten. Zahlreiche Optionen wurden aufgezeigt. Doch warum sollten sich engstirnige Verbandschefs denn um derartige Lösungsvorschläge kümmern. Im Interview mit 90minuten.at wird Robert Sedlacek, Wiens oberster Fußballfunktionär etwa folgend zitiert: „Der ÖFB hat den Abbruch beschlossen. Wir als Landesverband haben uns aus Gründen der Rechtssicherheit angeschlossen.“ Bereits vor einigen Tagen, am 11. August noch hatte Johann Gartner aus dem niederösterreichischen Verband durchaus Bereitschaft zum Gespräch angeboten. Wiederum bei 90minuten.at sagte er folgendes: „Wenn Sie eine Lösung haben, können Sie mich jederzeit anrufen.“ Eben eine solche Lösung hatten unter anderem die bereits angesprochenen 13 verbliebenen Ostligisten auf einer proaktiv einberufenen Konferenz eingebracht. Demnach hätte man etwa, um mögliche Klagen präventiv zuvorzukommen etwa ein Playoffspiel zwischen den Interessenten aus der jeweiligen vierten Leistungsklasse durchführen können. In unserem Fall etwa wäre das wohl aus sportlicher Sicht einer durchaus fairen Option gleichgekommen. Selbst die Aufstockung durch die Elektra, des Zweitplatzierten aus der Saison 2018/19 in der Wiener Stadtliga wurde damit durch die Verbände ein Riegel vorgeschoben. Trotz aller, teilweise durchaus berechtigten Kritik, welcher Vertreter aus dem jeweiligen Landesverband nun in die Regionalliga nominiert werden sollte, wurde nun am Ende die ohne jeden Zweifel schlechteste aller „Varianten“ gewählt. Obgleich man diese Entscheidung gar nicht als Variante oder Option bezeichnen sollte. Abermals wird der österreichische Weg gegangen. Man kann sich dabei dem Eindruck nicht erwehren, dass es einzig und allein darum ging, keinen Schritt zu wagen. Mutlos und ohne jegliche Zukunftsperspektive wird damit wiederholt der einfachste Weg gegangen.

Selbst das so oft erhobene Totschlagargument des durch den ÖFB eingeholten Rechtsgutachtens wurde noch in den letzten Tagen in dieser Form entkräftet. Das Gutachten jedoch stellt einzig und allein fest, dass es keinen Absteiger geben darf und es folglich kein Recht auf Aufstieg geben kann. Es lässt den Verbänden aber durchaus die Möglichkeit offen, einen Aufsteiger herbeizuführen, wenn aus der Liga ein Klub unvorhergesehen ausscheiden sollte. Selbst der Verfasser des Gutachtens, Universitätsprofessor Martin Karollus sah diesen Fall auch aus juristischer Sicht aber nun eingetreten.

Am Ende bleibt nur die Ernüchterung. Wiederholt müssen wir also feststellen, dass alte Männer, die sich seit Jahren in ihren Institutionen geradezu kaiserlich verhalten, wenig Interesse für Argumente aufbringen können. Sich selbst zu profilieren, diese beschriebene kaiserliche Macht auch nach Außen zu jedem Zeitpunkt auszuspielen und verkrustete Strukturen weiterhin aufrecht zu erhalten, sind anscheinend wohl wichtiger als eine mutige und zukunftsorientierte Perspektive für den österreichischen Fußball zu schaffen. Gerade der Amateurbereich wird dabei sträflich vernachlässigt. Während der Profibereich durch den Aufstieg der zweiten Vertretung des SK Rapid Wien nun also in voller Stärke an den Start gehen wird, kommt die dritte Liga einer Farce gleich. Vereine, die in einem Monat nur ein Spiel bestreiten, andere Vereine, die damit eine Winterpause von vier Monaten aufreißen und noch viel einschneidender, lediglich 24 Spieltage. Gerade die drei fehlenden Heimspiele werden besonders in diesen Zeiten zusätzlich schmerzen.

Als Fans des First Vienna Footballclubs bleibt uns also abschließend nun einmal mehr Enttäuschung. Die große Solidarität unter den Vereinen aber lässt selbst in dieser so schwierigen Zeit die positiven Seiten des Fußballs aufzeigen. Diese Solidarität ist es, die weiter auf eine positive Zukunft für den Fußball, fern von jeglichen völlig abgehobenen alten Männern in irgendwelchen Verbänden, hoffen lässt. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als eine weitere Ehrenrunde in der Wiener Stadtliga anzutreten. Unbequem und fordernd sollten wir dabei weiterhin bleiben.

First Vienna Football Club Supporters 1894 im August 2020

Die Geisterspiele, die ich rief

Ein gemeinsames Statement der österreichischen Fanszenen

Wir können unsere Liebe zum Sport und zu unseren Vereinen derzeit leider nicht im Stadion ausleben. Das gefällt niemandem von uns, aber da müssen wir vorübergehend gemeinsam durch. Uns ist die momentane Ausnahmesituation – sowohl gesellschaftlich als auch aus Sicht des Fußballs – vollends bewusst. Bei den Entscheidungsträgern des österreichischen Fußballs sind wir uns diesbezüglich allerdings nicht so sicher. Eines steht außer Frage: Die wirtschaftliche Lage vieler Vereine ist angespannt; das Gros der Profivereine ist dem Vernehmen nach spätestens ab September zahlungsunfähig. Zusätzlich übt die UEFA großen Druck auf die nationalen Ligen aus und auch die TV-Partner haben ein großes Eigeninteresse an der Fortsetzung werbewirksamer Bewerbe. Und auch viele Fußballfans, die normalerweise die Heimspiele ihres Vereins besuchen, wählen aktuell lieber die Option Geisterspiele im TV, als gar keine Spiele ihrer Lieblingsmannschaft zu sehen.

Diese Umstände führen dazu, dass die Abhaltung von Geisterspielen von den Entscheidungsträgern als nahezu selbstverständlich und diskussionslos ins Auge gefasst wird. Der Fußball soll demnach auf unbestimmte Zeit (im schlimmsten Fall noch weit über den Sommer hinaus) nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Argumentiert wird diese Option von den Funktionären mit Fairness und dem Wettkampfgedanken. Der Abschluss der Bundesliga und damit die Vergabe der Europacupplätze sei folglich auf sportlichem Wege anzustreben. Für die Vereine unterhalb der Bundesliga, bei denen es um existenziell wichtige Auf- und Abstiege geht, scheint diese Fairness jedoch nicht zu gelten – ein sehr durchschaubarer Vorwand. In Wahrheit geht es um Verträge, die Geld beinhalten – sehr viel Geld.

Durch die Hintertür „Covid-19“ setzt sich derzeit ein Paradigmenwechsel fort, der in den 1990er-Jahren in England seinen Anfang nahm: Fußball findet nicht mehr für die Fans im Stadion statt, sondern für das Fernsehen. Als Milliarden-Geldmaschinerie und Spielwiese für einige Reiche, die nur fortbestehen kann, wenn sie am Laufen gehalten wird. „Um jeden Preis kein Stillstand“ scheint derzeit die allgemeine Formel zu lauten. Der Tribünenbesucher, der Fan, ist so nur noch Aufputz für die TV-Übertragungen. Die Emotionen sollen das Produkt maximal besser verkaufen, aber keinesfalls die Übertragung und die Show stören. Entscheidungen von Video-Schiedsrichtern müssen zum Beispiel nur noch für das Publikum vor dem Fernseher nachvollziehbar sein – auf die Emotionen im Stadion wird keine Rücksicht genommen. Auch die künstliche Schaffung von Stadionatmosphäre durch Fan-Emotionen vom Band (Stichwort „Fan-App“) zeigen diese Entwicklung gnadenlos auf.

Als weiteres Argument für eine Fortführung der Liga mit Geisterspielen wird das große Interesse der Öffentlichkeit angeführt, da es gerade jetzt notwendig sei, dass „für die Menschen ein wichtiges Stück Normalität zurückkehrt“. Blöd nur, dass sich die Katze in diesem Zusammenhang zumindest in Österreich sprichwörtlich in den Schwanz beißt. Vom Geld geblendet wurden die TV-Rechte der Liga bekanntermaßen ins Pay-TV verschoben. Wieder nichts mit Massenphänomen und gesellschaftlicher Verantwortung. Die Abo-Zahlen des Rechteinhabers werden aber wenigstens dort die Kasse klingeln lassen. Wir gratulieren.

Der Profifußball hat sich in den letzten Jahrzehnten auf eine unheilige Allianz aus windigen Investoren, TV-Vermarktung und unseriösen Spielerberatern eingelassen. Selbst Korruption auf höchster Verbandsebene wurde zur Normalität. In Katar sterben laufend Menschen für eine WM, die dort kein einziger Fußballfan haben will. Moralisch gibt es für das Fußballgeschäft global betrachtet kaum noch Luft nach unten.

Aber auch auf nationaler Ebene ist die aktuelle Vorgehensweise ein fatales Signal, welches an die Gesellschaft gesandt wird. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind nach wie vor stark eingeschränkt, während für Trainings und Geisterspiele der Bundesligavereine auffällig viel Energie investiert wird. Auch wenn es derzeit an jeder Ecke heißt, dass dies alles gar keine Auswirkungen auf andere Lebensbereiche habe (Stichwort PCR-Tests), so bleibt doch das Faktum bestehen, dass alle anderen Team- und Ballsportarten ihren Meisterschaftsbetrieb eingestellt und ihre Bewerbe abgebrochen haben.

Mit diesem nicht wegzudiskutierenden Sonderstatus verabschiedet sich der Profifußball zunehmend von seiner Basis. Dabei ist Fußball mehr denn je ein weltweit populäres Massenphänomen. Er verkörpert genau diese Symbiose zwischen Spielern, Betreuern und Fans, die eine Energie wie in keiner anderen Sportart entfachen kann. Selbst etliche Spieler und Betreuer haben mittlerweile kritisch angemerkt, dass Geisterspiele für sie „maximal Testspielcharakter“ entwickeln würden – im Bewusstsein eben dieser Eigenart des Fußballs. Wir können das nur unterstreichen. Dennoch soll unter teils wahnwitzigen Bedingungen das runde Leder weiterrollen. Spieler sollen nicht gemeinsam ins Stadion einlaufen, aber am Feld gegeneinander „kämpfen“ oder während dem Spiel Masken tragen.  Das sind nur zwei Beispiele absurder Ideen, die zurzeit herumgeistern.

Auch ein anderer wichtiger Aspekt kommt in dieser Diskussion zum Tragen: Fußball muss für alle sozialen Schichten leistbar sein. Die Fanszenen der einzelnen Fußballclubs setzen sich seit Jahren vehement für moderate Ticketpreise ein. Und dies gilt gerade in der jetzigen Zeit, in der Hunderttausende unter Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit leiden. Der aktuellen Situation geschuldet müssen wir unsere Forderung vorübergehend anpassen: Die Liga, die Vereine und alle Entscheidungsträger haben dafür zu sorgen, dass für die Zeit dieser Ausnahmesituation, jeder Fan ohne zusätzlichen Abo-Vertrag mit einem TV-Sender alle Spiele verfolgen kann. Für aktuelle Saisonkartenbesitzer muss dieses Service auf jeden Fall kostenlos sein! Die Abwicklung sollen jene übernehmen, die davon profitieren, dass Fußball hinter der Bezahlschranke versteckt wurde, nämlich die Liga, die TV Stationen und die Vereine.

Bundesliga und ÖFB müssen jetzt gemeinsam mit der Regierung an Konzepten arbeiten, wie Fußball im Einklang mit gesundheitlichen und gesetzlichen Vorgaben möglichst bald wieder wie gewohnt vor Stadionzuschauern ausgetragen werden kann. Alles andere ist nur der hilflose Versuch, ein bereits zuvor krankes System künstlich am Leben zu halten, damit das Geschäft mit dem Fußball für einige wenige weiterlaufen kann. Insbesondere für Mannschaften, die derzeit nicht im Profibereich spielen, sind Geisterspiele nicht einmal vorübergehend eine sinnvolle Alternative. In der dritten, vierten oder fünften Liga machen Spiele ohne Fans auch wirtschaftlich keinen Sinn.

Und was Ideen von Pappfiguren, Fan-Apps oder andere Rohrkrepierer bei Geisterspielen angeht, haben wir nur eine Antwort: Wer Geisterspiele will, soll diese auch als nackte Wahrheit präsentiert bekommen. Alles andere wäre nicht authentisch und ist daher strikt abzulehnen!

Es ist höchste Zeit, um über die generelle Entwicklung des Fußballs nachzudenken. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um sich weniger abhängig von Sponsoren und TV-Stationen zu machen. Vielleicht ist ausgerechnet diese schwierige Situation die Chance, um wieder auf einen gesünderen Weg zurückzukehren. Der Fußball muss wieder unabhängiger werden und sich von diesem offensichtlich kaputten Geschäftsmodell verabschieden. Es ist an der Zeit, das Hauptaugenmerk auf jene zu richten, die das eigentliche Rückgrat des Fußballs bilden – die Fans. Unsere Unterstützung ist den handelnden Personen bei diesem Vorhaben gewiss.

Altacher Jungs – Block West – Fanszene Austria Klagenfurt – Fanszene Ried –Fanszene Vorwärts Steyr – Freund*innen der Friedhofstribüne – Gate 2 Admira –Kollektiv 1909 – Landstrassler – Nordtribüne Lustenau – Stahlstadt Kollektiv – Tivoli Nord – Union ‘99 Ultrà Salzburg – Vienna Supporters – Wolfbrigade 04 St. Pölten

Together we are, what we can’t be alone!

Wiewohl es durchaus zu vermuten war, am Mittwoch kam die Gewissheit. Sämtliche Amateurligen werden abgebrochen und annulliert. Somit werden sowohl unsere Frauen, als auch unsere Männer in jeweils vielversprechender Ausgangsituation um eine Chance auf den Aufstieg beraubt. Nach aktuellem Stand müssen wir demnach einerseits eine Extrarunde in der Wiener Stadtliga und andererseits in der 2. Bundesliga der Frauen drehen.

Einmal mehr wählt man damit eine typisch österreichische Variante. Die Annullierung und Nicht-Wertung aller Bewerbe der Frauenligen, im Amateur- und Nachwuchsbetrieb ist wohl zweifelsfrei als die einfachste aller „Lösungen“ zu sehen. Natürlich tragen Verbände keinerlei Schuld an der aktuellen Situation. Und doch bleiben wohl viele unter uns aktuell mit viel Unverständnis und offenen Fragen über. Andere Länder, etwa Belgien, Schottland oder Spanien haben vorgemacht, dass es auch Alternativen gibt. Man hätte auch durchaus kreative Ansätze in Betracht ziehen können. Der ÖFB aber hat sich, wie bereits erwähnt, einmal mehr für die einfachste „Lösung“ entschieden. Der viele Aufwand, den Funktionäre, Spieler*innen und Fans im Amateurbereich aufbringen, wird für das letzte Halbjahr mit einer Entscheidung de facto zunichtegemacht. Auch uns ist bewusst, dass die aktuellen Umstände, ausgelöst durch das Coronavirus einen geregelten und „normalen“ Spielbetrieb wohl für einige Zeit verunmöglichen. Umso mehr zeigt die Entscheidung in den beiden höchsten Spielklassen der Männer auf Geisterspiele zu setzen, wer im modernen Fußballbusiness das Sagen hat, nämlich das ach so liebe Geld. Solange TV-Gelder fließen, muss gespielt werden. Die Annullierung der höchsten Ligen der Frauen zeigt zudem die Geringschätzung dieser Bewerbe im Verband. Ein Umstand, der nicht neu ist. Gespielt wird eben nur dort, wo auch finanziell Profit gemacht werden kann. Dass dabei in vielen anderen Bereichen dringend notwendige Tests tausendfach für Profispieler verwendet werden, ist nur eine weitere Absurdität. Überboten wird diese Absurdität nochmals im Rechtsgutachten des Verbands, wo man sich allen ernstes auf einen Präzedenzfall der Saison 1944/45 bezieht.

Bewusst haben wir uns aber als Fans des First Vienna Football Clubs 1894 dazu entschieden vor unserem Block im Stadion Hohe Warte ein positives Statement anzubringen. Viel zu wichtig ist es in der aktuellen Situation Solidarität zu zeigen: in der blau-gelben Fußballfamilie, im persönlichen, wie im gesellschaftlichen Umfeld. Jedenfalls noch mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate werden wir wohl auf Spiele unseres Vereins im Stadion verzichten müssen. Mehr als abgedroschene Durchhalteparolen, die alle unter euch in den letzten Wochen wohl nur zu oft gehört haben, können wir an dieser Stelle leider auch nicht leisten. Es bleibt dabei: Fans müssen die kritische Stimme des Fußballs sein. Es gilt auch weiterhin unbequem und lästig zu sein.

Glücklicherweise ist unser Verein finanziell durch die aktuelle Situation weniger bedroht, als viele andere Vereine im österreichischen Amateurfußball. Trotz alledem wird auch die Vienna nicht ohne blaues Auge davonkommen. Auch und gerade deshalb haben wir bereits vor einiger Zeit als Fandachverband ein virtuelles Heimspiel am 22.08.20, dem Geburtstag der Vienna, ausgerufen. Die Spenden sollen immerhin teilweise die entfallenen Einnahmen durch Eintrittsgelder etwa abfedern. Zudem war es uns ein besonderes Anliegen, Personen auch finanziell unter die Arme zu greifen, die durch diese Krise besonders hart betroffen sind. Sowohl vor unserer Haustür haben zahlreiche Menschen ihre Jobs verloren, werden durch viele wirtschaftliche Schikanen in ihrer eigenen Existenzgrundlage bedroht, aber auch etwas weiter über den eigenen Tellerrand geblickt, gibt es Menschen, die ebenfalls hart getroffen werden. An den Grenzen Europas leiden Menschen in unerträglichen Umständen in Camps. Diesen gilt es ebenso helfend bei Seite zu stehen.

Kauft weiterhin Tickets für das virtuelle Heimspiel (www.1894.at/tickets) und seid solidarisch mit euren Mitmenschen. Einmal mehr von Entscheidungen des Verbands negativ betroffen, werden wir auch diese Situation als Verein und Fangemeinde überstehen und hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen.

Together we are, what we can’t be alone!

First Vienna Football Club 1894 Supporters – wir bleiben dran, wir bleiben da, wir bleiben lästig.

Virtuelles Heimspiel

(For English version see below)

ZIMMER KÜCHE KABINETT – MEHR HAMMA ZUR ZEIT NED
Die aktuelle, weltweit angespannte Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus stellt die wohl größte gesamtgesellschaftliche Herausforderung der letzten Jahrzehnte dar. An dieser Stelle ist es uns als Supporters ein Anliegen die hohe Bedeutung der gesetzten Maßnahmen zu betonen. Passt auf euch auf, unterstützt und helft Personen der Risikogruppe: seid solidarisch!

WE ALL TOGETHER
Doch auch für den Fußball weltweit, und damit natürlich auch in Österreich, wirft die aktuelle Situation völlig neue Probleme und Fragestellungen auf. Durch den Ausfall wichtiger Einnahmen in den kommenden Wochen stehen gerade Vereine des Amateurfußballs vor existenzbedrohenden Sorgen. Auch der Vienna gehen durch den Ausfall der kommenden Heimspiele wichtige Einnahmen ab.

VIENNA IS THE NAME
Ähnlich finanziell angespannte Situationen sind uns als Vienna-Fans kein Novum. Wie schon so oft in derart angespannten Zeiten gilt es deshalb den Aufruf eindringlich zu betonen zusammenzustehen und unseren Verein zu unterstützen. Wenn auch für die meisten unter uns der Besuch unseres zweiten Wohnzimmers, der Hohen Warten, das Bejubeln unserer Mannschaften und die gemeinsam erlebten Momente, mit die freudigsten Ereignisse der Woche darstellen, müssen wir wohl gerade auf all diese Dinge auch vorerst in den kommenden Wochen verzichten.

WE ALL LIVE IN A DIGITAL SUBMARINE
Damit wir genau solche Erlebnisse auch weiterhin gemeinsam teilen können, gibt es einige Möglichkeiten unseren Verein auch finanziell unterstützen zu können. Nicht allein der Verein verliert durch die aktuelle Situation wichtige Einnahmen, auch uns als Fans entgeht dadurch wichtige Unterstützung in Form von Becherspenden, um unseren Fanblock auch weiterhin bunt erstrahlen lassen zu können. Nicht zuletzt ist es uns, als politische engagierte Fußballfans, ein weiteres Anliegen auch Personen, die durch die aktuelle Situation noch drastischer unverschuldet in eine angespannte Lage gekommen sind, unterstützend zur Seite zu stehen.

Obwohl wir als Vienna Supporters diese Aktion ins Leben rufen, können die verschiedenen Pakete über den Ticketshop des Vereins (https://www.1894.at/tickets) gekauft werden. Genauere Informationen zu den einzelnen Paketen lassen sich unter dem jeweiligen virtuellen Ticket ebenfalls finden. Alle Pakete beinhalten ein virtuelles Ticket. Dabei handelt es sich um den Kauf einer symbolischen Eintrittskarte. Diese berechtigt nicht zum Eintritt zu einem der kommenden, hoffentlich schon bald wieder stattfindenden, Heimspiele.


Virtual home game

ROOM KITCHEN CABINET (TINY ROOM) – THAT’S ALL WE HAVE AT THE MOMENT
The current, worldwide tense situation around the spread of the corona virus is probably the greatest challenge for society in recent decades. At this point it is crucial for us as supporters to emphasize the great importance of the measures taken. Take care, support and help people at risk: show solidarity and stay at home!

WE ARE ALL TOGETHER
Worldwide football, of course soccer in Austria as well, faces new problems and challenges. Due to the loss of important income in the coming weeks, amateur football clubs in particular are facing existential problems. First Vienna Football Club 1894 also loses important income due to the cancellation of our home games.

VIENNA IS THE NAME
Similar financially tense situations are nothing new to supporters and fans of Vienna. As so often in such tense times, it is therefore important to emphasize the call to stand together and to support our club. Although for most of us the visit of Hohe Warte stadium, our second living room, the cheering of our team and the moments we share together are some of the highlights of the week. we will have to deal without all of these things for the time being.

WE ALL LIVE IN A DIGITAL SUBMARINE
In order to continue to share such experiences, we have launched several ways to support our club financially. Not just the club loses important sources of income, also we miss vital donations so that our fan block can continue to shine brightly. Last but not least, as politically committed football fans, it is a further concern to support people who have got into a tense or even dramatic situation due to the current crisis.

Although we, as Vienna Supporters, are launching this initiative, the various packages can be bought through the ticket shop of the club via www.1894.at/tickets. More detailed information on the individual packages can also be found under the respective virtual ticket. All packages include a virtual ticket. This is the purchase of a symbolic admission ticket. This does not entitle you to admission to one of the upcoming home games, which will hopefully take place soon.

Bundesliga und ÖFB, hört unser Schweigen!

Die organisierten Fanszenen stellen ab sofort jeglichen Kontakt mit der österreichischen Bundesliga und dem österreichischen Fußballbund ein. Insbesondere erkennen wir das „Komitee für Stadionverbote und Prävention“ nicht mehr an, und werden dessen Entscheidungen ab sofort ignorieren.

In den letzten Jahren wurde die Kommunikation zwischen Fanvertretern und Liga intensiviert. Die Liga-Verantwortlichen organisierten Fan-Kongresse und luden mehrmals zu Gesprächen ein. Unserseits wurde die Dialogbereitschaft angenommen und auch wir selbst forcierten den direkten Weg zu den Funktionären. Uns war zwar stets bewusst, dass es für die Liga vor allem darum ging, die anstehenden Reformpläne zu legitimieren, dennoch wollten wir die damit verbundenen Chancen nicht ungenutzt lassen. Wir konnten unsere Anliegen darlegen und die Interessen der Fußballfans artikulieren. Dabei kommunizierten wir stets direkt, offen und ehrlich – immerhin wollen wir ernst genommen werden.

Die Fanszenen pochten bei diesen Gesprächen stets auf konkrete Vereinbarungen. Uns war es wichtig, dass die Ergebnisse im Nachhinein bewertet werden können.

Das haben wir gemacht, doch nach mehreren Jahren intensiver Kommunikation sehen wir derzeit keinen Sinn mehr, diesen Weg weiter zu gehen. Die zentralen Anliegen der Fans wurden nicht nur ignoriert, vielmehr haben sich die Zustände sogar verschlechtert. Anhand folgender drei Themenbereiche ist dies besonders deutlich sichtbar:

Nein zu willkürlichen Stadionverboten

Die Verhängung von Stadionverboten (SV) gerät mittlerweile völlig außer Kontrolle. Das neu geschaffene „Komitee für Stadionverbote und Prävention“ agiert nach Belieben. Dieses Gremium ersetzte den ehemaligen Senat 3 der Bundesliga, welcher aufgrund seiner einseitigen, parteiischen Besetzung jahrelang in der Kritik stand. Entgegen anderslautender Beteuerungen sind es nun Staatsanwälte, die dort den Ton angeben und ihre Rolle noch restriktiver auslegen. Fanvertreter sucht man darin vergeblich und Stadionverbote werden als alternativlos angesehen, sozialpräventive Herangehensweisen ignoriert. Dieses Komitee vollzieht außerhalb jeglicher Rechtsstaatlichkeit eine Paralleljustiz, in welcher die Unschuldsvermutung zu einer theoretischen Floskel verkommt und von einem fairen Verfahren keine Rede sein kann. Eine Anzeige führt in der Regel sofort zu einem SV, egal ob diese Anzeige berechtigt ist oder nicht. Im Falle der Einstellung des Verfahrens oder eines Freispruchs müssen sich die Betroffenen selbst um eine Aufhebung kümmern und Protest gegen das SV einlegen. Die bisher gängige Praxis der „gelben Karte“ für Unbescholtene wurde komplett abgeschafft und auch die Länge der Stadionverbote erreicht wahnwitzige Dimensionen. Zusätzlich zu diesen Verschlechterungen wurde nun eine Einspruchsgebühr von 125 Euro festgelegt. Diese muss jeder Fan bezahlen, der ein Stadionverbot beeinsprucht. Wer zu seinem Recht kommen will, muss also zuerst zahlen. Aus all diesen Gründen werden wir dieses Gremium der Bundesliga, bei der es sich wohlgemerkt um einen privaten Verein handelt, nicht mehr akzeptieren und dessen Beschlüsse in weiterer Folge ignorieren.

Fußball muss bezahlbar sein

Eintrittskarten für den österreichischen Fußball sind viel zu teuer. Heutzutage ist ein Stadionbesuch für viele Menschen eine finanzielle Belastung. Gemessen am gebotenen Fußball klafft das Preis-Leistungs-Verhältnis weit auseinander. Insbesondere die Preise in den österreichischen Auswärtssektoren sind völlig jenseitig. Unser Vorschlag für Gästekarten war simpel, fair und stimmungsfördernd: 12 Euro Einheitspreis – Kinder unter 12 Jahren gratis. Stattdessen versuchen die Vereine den wenigen noch verbliebenen Fans möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Die aktuelle Preispolitik wird sich langfristig rächen, da es schwer sein wird, neue Fans für den österreichischen Fußball zu begeistern. Vor allem wenn man bedenkt, dass es für ökonomisch benachteiligte Menschen durch die TV-Verträge keine Möglichkeit gibt, den österreichischen Fußball zu verfolgen. Wir wollen volle Stadien und einen Fußball für alle.

Samstag muss der Hauptspieltag sein

Entgegen anderweitiger Beteuerungen der Liga findet ein großer Teil der Spiele nun am Sonntag statt. Vereine, die es ins obere Playoff schaffen, spielen überhaupt nur noch am Sonntag. Uns ist egal, welches „Storytelling“ für das Pay-TV am geeignetsten ist. Wir brauchen weder eine künstlich geschaffene Spannung, noch einen zerstückelten Spieltag. Was wir sehen wollen ist qualitativ guter Fußball in einem sportlich fairen Wettkampf. Dieser soll von möglichst vielen Menschen verfolgt werden können. Die schwachen Zuschauerzahlen im oberen Playoff belegen eindeutig, dass der Sonntag als Hauptspieltag vom Gros der Fans nicht angenommen wird.

Kurzum: Solange die Bundesliga und der ÖFB die Interessen der Fußballfans mit Füßen treten, wird es unserseits mit den Funktionären keine Kommunikation mehr geben. Dieser Schritt soll keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass die Vereine in der Pflicht stehen und sie es sind, die sich für einen fanfreundlichen Fußball einsetzen müssen.

Curva Viola Austria Salzburg – Faninitiative Innsbruck – Kollektiv 1909 – Landstrassler – Rechtshilfe Rapid – Stahlstadt Kollektiv – Vienna Supporters – Weststand Ried im Innkreis